"Die Stoffe, die mir am ähnlichsten sind, sind Galbanum - der erste, den ich in der Schule gerochen habe und der mich zerzaust hat, weil er gleichzeitig konkret, abstrakt und hyperenergetisch war, eine Offenbarung - und Iris - auch phänomenal, da sie gleichzeitig roh wie eine Wurzel und raffiniert wie ein Hauthandschuh ist."
Isabelle Doyen, eine unabhängige Parfümeurin, ist eine unumgängliche Figur in der zeitgenössischen Parfümerie. Sie schloss 1982 ihr Studium an der ISIPCA ab und begann ihre Karriere an der Seite ihrer Lehrerin Monique Schlienger, mit der sie bei der Kreation von Düften zusammenarbeitete. Ab 1985 markiert ihre Begegnung mit Annick Goutal den Beginn einer vertrauensvollen und freundschaftlichen Beziehung, die das ganze Leben der Modeschöpferin überdauern sollte. Sie wurde die "Hausparfümeurin" der Marke und zeichnete für symbolträchtige Düfte wie Sables, Gardénia Passion, Eau du Sud, Grand Amour, Petite Chérie und Ce Soir ou Jamais verantwortlich.
Parallel dazu unterrichtete sie an der ISIPCA Geruchsforschung und bildete Parfümeure aus, die heute anerkannt sind, wie Francis Kurkdjian und Mathilde Laurent. 1993 gründete sie zusammen mit Annick Goutal das unabhängige Kreationsunternehmen Aromatique Majeur, das sich hauptsächlich den Parfums des Hauses widmete. Nach Annicks Tod im Jahr 1999 übernahm ihre Tochter Camille Goutal die Leitung und setzte die Zusammenarbeit mit Isabelle fort. Gemeinsam gründeten sie die Marke Voyages Imaginaires und stellten sich damit der Herausforderung, 100% natürliche Kreationen zu schaffen.
Inspiriert vom Lesen, der Malerei und der Kunst, erkundet sie auch experimentellere Duftgebiete. So hat sie mehrere Kreationen für Les Nez und Nuit de Bakélite für Naomi Goodsir geschaffen. Immer an der Schnittstelle zwischen Weitergabe und Innovation, gestaltet sie weiterhin die Welt der Düfte mit Sensibilität und Kühnheit.