Tierische Noten

Tierisch, fäkal, sinnlich, kraftvoll, nach Tinte duftend, warm, nach Ammoniak duftend, moschusartig, durchdringend, fixierend …

Tierische Noten werden für ihre Fähigkeit geschätzt, einem Duft eine warme Tiefe von Stärke und Sinnlichkeit zu verleihen, und sind die Quintessenz der Geschichte der Parfümerie. Kraftvolle, sinnliche und durchdringende Tiernoten rufen eine betörend hartnäckige Wirkung hervor und wirken wie eine Art Fixativ – sie nehmen in Duftkompositionen mit ihrer Fähigkeit, Geschmeidigkeit und eine verstärkende Tiefe hinzuzufügen, einen Platz der Wahl ein. Aus verschiedenen ökologischen Gründen wurden natürliche Tiernoten heute durch synthetische Moleküle ersetzt, die diese warmen und sinnlichen Noten gekonnt nachbilden.

Datenblatt

Typ

Produktion

Während das Herstellungsverfahren je nach Tier und Note unterschiedlich ist, wurden tierische Noten typischerweise durch ein natürliches Sekret erzeugt, das produziert wird, um das andere Geschlecht anzuziehen. Tierische Noten wurden oft als Farbstoff verwendet oder in Alkohol eingegossen.

Geschichte

Im Laufe der Geschichte haben wir auf tierische Noten geachtet, um ihren sinnlichen Charakter nachzuahmen und ihre warme Essenz anzunehmen. Unter anderem haben der Pottwal, die Zibetkatze, der Biber und der Moschushirsch unsere Aufmerksamkeit erregt – sie informieren und beeinflussen seit Jahrhunderten die Art und Weise, wie wir Düfte verstehen und bewerten. Ein Hauch tierischer Essenz hinterlässt ein kraftvolles Gefühl, verherrlicht die Haut und erhebt den Körper. Heinrich III., neben anderen bemerkenswerten Verehrern tierischer Noten, liebte Moschus besonders und war dafür bekannt, dass er die sanfte Note auf jeden Gegenstand sprühte, den er berührte. Auch Joséphine de Beauharnais war eine glühende Verehrerin von Moschus und verwendete ihn mit absolutem Exzess. Agnès Sorel hingegen hatte eine Vorliebe für Ambra und tränkte sich zu jederzeit mit der salzigen, schwülen Essenz.