Warum fühlen Sie sich mit Ihrem Lieblingsparfüm gut?

Die emotionalen Reaktionen, die wir empfinden, wenn wir einen Duft riechen, entstehen dank der Duftmoleküle, die wir durch unsere Nasenlöcher einatmen und die Geruchsrezeptoren aktivieren, die Signale an das Gehirn senden. Und das ist auch schon alles, was die Wissenschaft dazu zu sagen hat, denn in der Welt der Parfümerie muss die Kreativität des Parfümeurs ins Spiel kommen, damit dieser magische Prozess stattfinden kann. Sie sind in der Lage, eine Auswahl von Geruchsstoffen zu kombinieren, die unterschiedliche Empfindungen hervorrufen: eine Meeresbrise, ein feuchter Wald, ein köstliches Dessert oder ein Strauß frisch geschnittener Blumen.


Wenn wir auf die Geschichte der Parfümerie zurückblicken, finden wir olfaktorische Trends, die von einer Epoche erzählen. So erklärt der Parfümeur Rodrigo Flores-Roux, dass die zwischen 1945 und 1947 in Frankreich auf den Markt gebrachten Düfte sehr grün und frisch riechen, weil sie den Wunsch ausdrücken, in einer besseren Zeit zu leben, "einem neuen Frühling", wie er sagt. Ähnliches geschah nach der Pandemie, als zahlreiche Parfums auf den Markt kamen, die Zitrusnoten und weiße Blumen kombinierten und Ruhe und Gelassenheit vermitteln sollten.

Es mag den Anschein haben, dass der Geruchssinn im Vergleich zum Sehen und Hören weniger wichtig ist, aber unsere Nase ist entscheidend für das menschliche Überleben und wesentlich für soziale Beziehungen.


Der Professor für Neurobiologie an der Abteilung für Gehirnwissenschaften des Weizmann-Instituts für Wissenschaft, Sam Sobel, schlägt ein Geruchsspiel vor: "Welchen Partner würden Sie bevorzugen: einen, der wie ein griechischer Gott aussieht, aber wie ein Abwasserkanal riecht, oder eine normal aussehende Person, die göttlich riecht?" Soziale Konventionen haben uns vielleicht dazu gezwungen, die über den Geruchssinn vermittelten Impulse zu unterdrücken, aber er spielt eine Schlüsselrolle dabei, wie wir mit anderen in Beziehung treten. Die Neurowissenschaftlerin Laura López-Mascaraque erklärt, dass der Geruchssinn ohne Filter direkt im emotionalen Gehirn verarbeitet wird und unmittelbare Gefühle ohne Rationalisierung hervorruft.


Gut zu riechen ist für 79 % der Menschen, die an einer von Kantar in Spanien durchgeführten Umfrage teilgenommen haben, von grundlegender Bedeutung. Diese Studie des Beratungsunternehmens unterstreicht, dass der Geruchssinn eine entscheidende Rolle in der sozialen Interaktion spielt: Er identifiziert uns, vermittelt Empfindungen und beeinflusst die Beziehung zu anderen Menschen.